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Der Weg der Rose - eine Kurzgeschichte

HEY!

Als Entschuldigung dafür, dass ich diesen und den nächsten Vortrag nicht durch einen Bericht abdecken kann, gibt es heute mal wieder eine kleine Geschichte. 
Viel Spaß beim Lesen!
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Ein kleiner Bach. Sein Ufer ist saftig grün, einige Blumen, einige Sträucher. In geschwungenen Bahnen durchzieht er das kleine Tal. Auf der einen Seite, ein kleiner Weg. Kies der unter Schuhen knirscht liegt auf diesem Weg. Er bewegt sich langsam vom Bach weg. Macht eine Biegung und verschwindet dann in einem Großen Wald. Ein riesiger, düsterer Wald. Düster ist er aber nur, weil die Bäume groß und kräftig sind. Ihre Kronen decken den Boden zu wie die schützende Hand einer Mutter ihr Kind zudeckt. Am Wegesrand sitzt ein Eichhörnchen und frisst eine Nuss. Ein Fuchs huscht tiefer im Wald durch das Unterholz, auf der Jagd nach einer Maus. Der Boden ist übersät mit kleine Pilzen, braunen, weißen, auch einigen roten. Ein kleiner, dicker Vogel sitzt auf einem Ast hoch über alle dem und füttert seine Jungen. Und wie der Weg so weiter durch den Wald führt, wird er breiter. Auf einer Anhöhe verlässt er den Wald und bewegt sich gen Tal und eine große Ebene hin. Auf ihr sind riesige Felder. Bunte Felder in allen nur erdenklichen Farben, gelb, grün, blau, rot, violett und weiß. Eine handvoll sanfter Hügel schmiegen sich aneinander und geben den bunten Feldern eine Gestalt, wie einem Meer und seinen Wellen. Und in Mitten dieser Felder steht ein Haus. Eine Villa. Fast schon ein Schloss. Der Weg läuft schnurgerade darauf zu. Die Anhöhe hinunter und durch die, mit Gold geschmückten, Mauern hindurch. Dahinter legt er sich um einen großen Brunnen. Auf ihm sitzen zwei Engel und unterhalten sich. Der eine ist weiß, der andere ist bemalt. Die Engel scheinen keine Eile zu haben und genießen den Sonnenaufgang über dem Wald.
Eine große Tür aus schwerem Holz trennt die Welt vom Haus ab. An ihr ist ein goldener Türknauf, welcher einen kleinen Löwen eingeprägt hat, ein Wappen. Auch über der Tür auf dem Türrahmen ist ein Löwe ausgeschnitzt worden. Hinter der Tür ist ein dunkler, alter Teppich. Ein roter Teppich, der von der Tür bis zum anderen Ende des Hauses reicht. Zur Tür zur Terrasse.
Durch einer kleine Tür kommen zwei Personen in den Flur. Ein altes Ehepaar. Sie 94,er 103. Neun Jahre trennen die Beiden zwar, doch das stört sie nicht. 77 Jahre sind sie verheiratet. Keiner hat auch nur einen Tag bereut. In endloser Gelassenheit laufen beide den Flur entlang. Beide hatten ein erfülltes Leben. Für immer wollten sie zusammenleben. Das war ihr Traum. Der sollte auch in Erfüllung gehen. Beide haben sich schon Eigenheiten des anderen angewöhnt, die Zeit geht an niemandem spurlos vorbei. Genauso wenig spurlos ging diese aber auch an der alten Gartenbank vorüber. Draußen vor den Feldern stand sie. Die Beiden lachten und blickten sich in die Augen, wie an ihrem Hochzeitstag. An den Gemälden ihrer Ahnen vorbei. Vorbei am Wohnzimmer wo der Karmin noch brannte. Vorbei an der Küche, wo schon so manches Festmahl zubereitet wurde. Hinaus auf die Terrasse. Einen letzten Blick warf sie zurück, als sie auf den Steinstufen zum kleinen Weg hinterm Haus, stand. Eine einzelne Rose hielt sie in der Hand, sein erstes Geschenk an sie. Es war auch das letzte gewesen, das er zu ihr sagte: „Die Rose unserer Liebe wird blühen, bis in alle Ewigkeit und darüber hinaus. Ich muss wohl vorgehen, aber ich werde geduldig auf dich warten.“ Dies in Gedanken schritt sie langsam zur alten Gartenbank am Rande eines Lavendelfeldes. Neben der Bank war ein kleiner Grabstein, 6 Jahre stand er nun schon da. Nun wird er nicht mehr alleine sein. Sie glaubte ihren Mann aus der Ferne rufen zu hören. Doch als sie sich umwandte, um zu schauen, ob sie sich das nur einbildete, hielt ihr Herz es nicht mehr aus, es wollte wieder zu seinem Partner. Sie fühlte sich endgültig glücklich. In ihrer Brust entstand das Gefühl, als ob tausende Feuerwerksraketen auf einmal explodieren würden. Doch das machte sie nur noch glücklicher: „Du hast nur genug gewartet, ich komme zu dir und wir pflanzen einen Rosengarten.“ Mit diesen Worten schloss sie die Augen und das ganze Haus war leise, der Weg war leise, der Wald war verstummt, selbst der Bach schien kurz verstummt zu sein. Einige Zeit später wuchsen den ganzen Bach entlang Rosen. Eine unfassbare Menge an Rosen hatte sich um den Bach gelegt.

Auch der Tod kann nicht für immer scheiden.


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Ich hoffe sie hat euch gefallen.
Das Abi ruft wieder.

Bis bald, Bye Bye und tschüss.

HENRY

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